Black Head – Walking on the moon
Wenn wir es schon in unserem vergangenen Allgäu-Urlaub nicht geschafft haben, solch eine geologische Besonderheit, wie das Gottesackerplateau zu erwandern, so soll an dieser Stelle wenigstens von unserer Tour berichtet werden, die wir vor etwas mehr als einem Jahr in The Burren unternommen haben. Denn in diesem Teil Irlands findet man vergleichbare Landschaften, auch die von uns besuchten Aran Islands zählen noch dazu.
Doch diese Tour sollte uns an das nordwestliche Ende von The Burren führen: Black Head – ein großes Plateau aus Limestone (Kalksandstein), dass zum Atlantik bzw. zu Galway Bay steil abfällt. Wieder einmal hatten wir uns eine Wanderung aus dem Lonely Planet – Walking in Ireland ausgesucht.
Die Planung
Da etwa die Hälfte der Strecke nicht auf befestigten Wegen laufen sollte, hatten wir uns anhand unserer Wanderkarte schon die Koordinaten einiger Wegpunkte in unser GPS-Gerät programmiert – die Karte muss natürlich die notwendigen Informationen zu Breiten- und Längengraden enthalten, in unserem Fall gemäß des National Irish Grid. Eigentlich alle Outdoor-GPS-Empfänger könne auf solche länderspezifischen Koordinatensysteme umgestellt werden. Als markante Punkte hatten wir uns den Abzweig vom erkennbaren Weg und die zwei folgenden “Gipfel” herausgesucht (s. GPS-Track).
Zum Start
Start- und Endpunkt der Tour ist das Örtchen Fanore, den Einstieg findet man an einer kleinen Kirche (St. Patrick’s Church) bei Fanore Bridge. Die Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr über Bus Éireann (aus Richtung Doolin) ist Irland-typisch spärlich, entsprechend muss die Tour bei Nutzung einer Busverbindung genau nach Fahrplan geplant werden.
Da wir ja unseren Mietwagen hatten, wurde dieser direkt an St Patrick’s Church geparkt und wir sind von dort entlang des Caher River gestartet.
Die Tour
Knappe 3,5km geht es erst einmal über eine schmale befestigte Straße – dem Khyber Pass, die aber wenig befahren ist. An einem Abzweig der Straße stößt von rechts der Burren Way zu uns, dessen eindeutigem Symbol man nun ein Stückchen die Straße entlang folgt. Wir verlassen diesen so markierten Weg auch nicht, wenn er nur wenige Meter später nach links abbiegt und aus dem Tal herausführt.
Bis zum höchsten Punkt dieses Anstiegs ist es nun das letzte Stück auf einem befestigtem Weg, denn dort übersteigt man nach links die erste der berühmten irischen Steinmauern für heute und orientiert sich ab sofort am höchsten Punkt, dem Gleninagh Mountain mit 317m – ob nun nur mit dem bloßen Auge, oder zusätzlich mit dem vorab gesetzten GPS-Wegpunkt.
Viele weitere Steinmauern sind nun zu überqueren, was dazu führt, dass man beim Suchen von Lücken erst einmal einen Zickzack-Kurs einschlägt, wobei man aber immer schön dem Bergrücken weiter folgen sollte. Auch heißt es ab hier verstärkt darauf zu achten, wo man hin tritt, denn die Flächen aus Kalksandstein werden immer größer und tiefe Furchen darin sind – um unseren Wanderführer zu zitieren – “a sure way to break your ankle”. Man hat nun immer mehr den Eindruck, über eine Mondlandschaft zu laufen, wobei die besagten Furchen gleichzeitig Lebensraum von zahlreichen Blumen und Moosen sind.
Schließlich erreichten wir unseren ersten Zwischenstop – Gleninagh Mountain – einen trigonometrischen Punkt (den wir kurzfristig mit einer Dose “Spam” verzierten) nutzten wir für eine erste Rast.
Weiter geht es zur nächsten Anhöhe, die durch den großen Dobhach Brainin Cairn (im Allgäu hieß das “Steinmandl”) kaum zu übersehen ist. Dafür sind aber zunächst einmal 60 Höhenmeter mit einigen felsigen Absätzen (kleinen Klippen) abwärts zu überwinden, bevor man wiederum die gleich Höhe als Anstieg bewältigen muss.
Spätestens wenn man am Cairn angekommen ist, kann man die fantastische Aussicht über Galway Bay und den Atlantik mit den Aran Islands geniessen.
Verlässt man die Höhe nun in Richtung Nordwesten, dem eigentlichen Black Head, sollte auch der nächste Orientierungspunkt bald ins Blickfeld rücken, die runden Mauerreste des alten Steinforts Cathair Dhúin Irghuis. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit, bis man auf einen begrünten Weg stößt, von dem man die Küstenstraße sehen kann. Laut der Mitarbeiterin in unserem Hostel könnte man von Black Head aus auch regelmäßig Wale beobachten, dieses Naturereignis blieb uns aber leider an diesem Tage verwehrt.
Folgt man diesem Weg nun nach links für knappe 2,5km, erreicht man schließlich wieder das Örtchen Fanore, den Ausgangspunkt der Tour.
GPS-Track: Black Head Tour
Karte / Literatur
- Karte: Irish Discovery Series 51 Clare, Galway
- Wanderführer: Lonely Planet – Walking in Ireland
- Topografische Karte für Garmin-GPS – Irland: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte