La Palma – Walking on Mars
So lange das Wetter noch keinen richtigen Start der Wander-Saison 2013 zulässt (zumindestens keinen, der wirklich Spass macht), gibt es hier einen kleinen Rückblick auf unseren Urlaub auf La Palma im vergangenen September. Auch wenn unser Hauptziel dort im Geniessen von Sonne und Urlaubslektüre bestand, so war mindestens eine Wandertour Pflicht, denn La Palma hat hier viel zu bieten – doch dazu in einem anderen Artikel später mehr.
Günstig von unserem Hotel aus zu erreichen, haben wir eine kleine Wandertour über zwei der jüngeren Vulkane der Insel gewählt.
Zum Start
Los geht es im Ortsteil Los Canarios der Gemeinde Fuencaliente . Zwischen dem Startort und unserem Ziel der Tour Faro de Fuencaliente an der Südspitze der Insel verkehrt eine regelmäßige Buslinie (Stand September 2012: alle 2 Stunden). Los Canarios kann ebenfalls per Bus erreicht werden (die Verbindungen sind besser, als die leider etwas unübersichtliche Internetseite der lokalen Verkehrsgesellschaft vermuten lässt).
Natürlich kann man auch per (Miet-)Kfz anreisen und anschließend den Bus zurück zum Auto nehmen.
Die Tour
Die Strecke startet am Vulkan San Antonio (zuletzt 1677/78 ausgebrochen), hier sollte man sich den Eintritt gönnen, dem Besucherzentrum einen Besuch abstatten und auf der Westseite des Kraterrandes bis zu einer Aussichtsplattform entlangspazieren. Von hier aus kann man schon einmal einen Blick auf das Ziel der Tour werfen.
Anschließend geht es außerhalb des Besucherzentrums weiter. Der Weg ist gut ausgeschildert – so wie generell die Wanderwege auf La Palma – nur manchmal ist sich die Beschilderung bzgl. der Entfernungsangaben noch nicht ganz einig.
Die Wege bestehen fast durchgehend aus Geröll, rötlich-braunes Lavagestein, mal feiner mal grober. Daher auch unsere Assoziation mit einem Spaziergang auf dem Mars im Titel dieses Beitrags (Curiosity ist uns nicht begegnet) – den Mondspaziergang hatten wir ja schon vor ein paar Jahren in Irland bewältigt.
Gutes Schuhwerk ist somit auf jeden Fall empfehlenswert, gerade beim Aufstieg auf den nächsten Vulkan – Teneguía – ist mit Sandalen oder Badelatschen die notwendige Trittsicherheit definitiv nicht gewährleistet. Trotzdem haben wir den Einen oder Anderen damit beobachten sowie durch mangelhaftes Schuhwerk hervorgerufene Familiendramen belauschen dürfen.
Vorher hatten wir noch am Roque Teneguía kurz Rast gemacht. Dieser leicht zu bekletternde Fels hebt sich farblich sehr deutlich von der umgebenden Lavalandschaft ab, denn bevor Vulkanausbrüche hier einst neues Land erschaffen haben, stand er am Wasser des Atlantiks. Dass hier häufiger Wanderer rasten, konnte man den zahlreichen Eidechsen deutlich anmerken, denn im Gegensatz zu weiteren Begegnungen mit dieser sonst eher scheuen Spezies auf der Insel, waren diese hier äußerst frech und hatten es eindeutig auf unsere Brotzeit abgesehen (die haben wir deshalb auch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben).
Vom Roque Teneguía geht es entlang einer Galeria – einem Teil der alten palmerischen Wasserversorgung, heute immer noch für die Bewässerung der Bananenplantagen in Betrieb – zunächst wieder hinunter bevor wir uns an den Aufstieg zum Gipfel des Vulkans Teneguía machen. Für diesen Abstecher sollte man etwas Zeit einplanen, die Aussicht auf die Südspitze und der Blick zurück auf den San Antonio lohnen. Der Weg auf den Teneguía ist nicht befestigt, daher ist bei schlechter Sicht (Wolken hängen in La Palma gerne sehr tief an den Berghängen) und/oder starkem Wind dieser Teilabschnitt nicht empfehlenswert.
Nach dem Abstieg vom Vulkan folgen wir nun wieder dem markierten Weg nach Faro de Fuencaliente, diese letzten drei Kilometer ziehen sich noch etwas, insbesondere wenn wie bei uns die Nachmittagssonne unerbittlich vom Himmel brennt. Auf Schatten hofft man an diesem Ende der Insel mit spärlicher Vegetation vergeblich. Wir waren jedenfalls froh, schlussendlich die beiden Leuchttürme an der Südspitze erreicht zu haben, sie boten wenigstens etwas Schutz vor der Sonne.
GPS-Track: Kleine Vulkanroute: San Antonio nach Faro de Fuencaliente
Einkehrmöglichkeiten
Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs keine, daher muss man sich auf jeden Fall selbst versorgen. Unbedingt sollte man ausreichend Wasservorräte dabei haben.
Am Zielpunkt der Tour ist ein Besuch der Salinen “Salinas de Fuencaliente” unsere persönliche Empfehlung. Hier wird noch auf traditionelle Weise Meersalz gewonnen, ein Lehrpfad durch die Anlage erklärt anhand von großen Tafeln die einzelnen Stufen der Salzproduktion und den Nutzen für viele Vogelarten. Ein kleiner Laden bietet die Produkte der Saline zum kleinen Preis – das perfekte Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Ein Themenrestaurant war zum Zeitpunkt unseres Besuchs übrigens gerade im Bau, somit sollte es demnächst tatsächlich noch eine Einkehrmöglichkeit geben – hoffentlich ohne versalzenes Essen ;-).
Empfehlenswerte Geocaches
- Earthcache GC3EDCY - Volcán San Antonio
- GCNQXK - Hiking La Palma 2: TENEGUIA
- Earthcache GC21NB6 - SALINAS DE FUENCALIENTE
Karte, Literatur
- Wanderkarte: WK E2 – La Palma (1 : 30.000)
- Wanderführer La Palma: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte (Weitere Länder, herunterscrollen bis “Kanarische Inseln”)