Rheingauer Gebück, Wispertal und Hinterlandswald
Nach längerer Zeit wollen wir an dieser Stelle wieder einmal einen Tourenvorschlag in unserer Heimat, dem schönen Rheingau vorstellen. Diese Wanderung führt über eine Teiletappe des Rheingauer Gebück-Wanderweg vom Forsthaus Weißenthurm in das Wispertal und zurück durch den Hinterlandswald .
Zum Start
Das Forsthaus Weißenthurm liegt an der L3272 zwischen Stephanshausen und Presberg. Parkmöglichkeiten sind vorhanden, darüber hinaus gibt es eine Bushaltestelle des RMV, dort hält die Buslinie 183 und der Rufbus 186.
Die Tour
Los geht es auf dem Rheingauer Gebück-Wanderweg, der dem Verlauf dieser alten Grenzbefestigung folgt. Am Startpunkt kann man sich auf einer Tafel über dessen Geschichte und das ehemals an dieser Stelle befindliche Bollwerk Weißenthurm informieren.
Von dort halten wir uns nach Nordwesten an das unverwechselbare Wegzeichen mit den beiden gebückten Bäumen:
Der Wanderweg ist gut beschildert und bis auf das letzte Stück auch gut ausgebaut. Für den Abstieg über Serpentinen ins Wispertal hinab sind jedoch gute Schuhe empfehlenswert, da man hier auf Schiefer-Untergrund einen schmalen Pfad herunter muss. Im Tal endet das auf dem Gebück-Wanderweg verlaufende Teilstück dieser Tour an der Kammerburg , die wie der Weißenthurm einen befestigten Durchgang durch das Gebück bildete.
Jetzt geht es rechts entlang der Wisper, leider aber für knapp zwei Kilometer direkt an der Landstraße, einen parallelen Weg gibt es dort nicht. Das Wispertal ist dabei gerade bei schönem Wetter Ziel von vielen Motorradfahrern – also sollte man sich immer schön links halten. Erst im letzten Drittel kann man der Straße noch einmal entfliehen und einen kurzen Schlenker durch den Wald machen. Der Weg verlässt die Wisperstraße kurz vor einem Parkplatz nach links. In der folgenden Linkskurve quert man eine Wiese und trifft dort auf den nächsten Wanderweg, der durch ein auf der Seite liegendes schwarzes U gekennzeichnet ist: ⊂.
Diesem Weg folgend, kreuzen wir jetzt ein weiteres mal die Wisperstraße, und laufen anschließend stetig bergan entlang des rauschenden Ernstbach . Wir befinden uns nun im sogenannten Rheingauer Hinterlandswald. Dabei handelt es sich um eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens, das nicht durch asphaltierte Straßen und Wege zerschnitten ist. Es stellt damit ein Rückzugsgebiet für viele seltene Tierarten, wie die Europäische Wildkatze dar. Begegnen wird man diesem sehr scheuen Tier jedoch nicht.
Nach knapp 3 km im Tal biegt ein mit einem gelben Punkt gekennzeichneter Weg nach rechts ab. Wir haben uns entschieden, dort in Richtung unseres Ausgangspunktes abzukürzen. Wer eine etwa 7 km längere Variante laufen möchte, bleibt einfach auf dem ⊂-Weg, der erst bei der übernächsten Gelegenheit (Wickersheller Brücke) das Ernstbachtal verlässt. In der Nähe der “Sieben Wegweiser” trifft dieser dann wieder auf den Gebück-Wanderweg, dem man nach rechts zurück zum Forsthaus Weißenthurm folgt. Den GPS-Track dieser Abwandlung haben wir hier zur Verfügung gestellt.
Bei unserer Variante steht man erst einmal vor einer Furt durch den Ernstbach, die zumindest beim aktuellen Wasserstand etwas zu tief für eine Durchquerung zu Fuß war. Links der Furt führen zwei Baumstammhälften als einfache, wenn auch nicht sonderlich vertrauenserweckende Brücke über das Gewässer. Sie haben unser Gewicht jedoch ohne Probleme getragen.
Aus dem Tal heraus sind nun einige Höhenmeter zu bewältigen, dabei ist der Weg leider auch sehr zerfurcht und erfordert entsprechende Trittsicherheit. Unser hier dargestellter Streckenverlauf entspricht offensichtlich auch nicht komplett dem Verlauf des Wanderwegs mit dem gelben Punkt. Offensichtlich sind aktuell durch größere Baumfällarbeiten (evtl. auch durch Sturmschäden verursacht) an mindestens einer entscheidenden Kreuzung die Wegzeichen verschwunden. Trotz allem gelangt man so oder so schließlich auf einen mit grünem Blatt gekennzeichneten Weg, der zurück zum Forsthaus Weißenthurm führt.
Übrigens haben wir im Rahmen unserer Wanderung auch noch etwas für einen guten Zweck getan:
GPS-Track: Rundweg Forsthaus Weißenthurm – Kammerburg – Wispertal – Ernstbachtal
Einkehrmöglichkeiten
Wer unterwegs einkehren möchte, statt wie wir den Proviant im Rucksack zu transportieren, hat die folgenden Möglichkeiten:
- Forsthaus Weißenthurm in Presberg – Ist gleichzeitig der Start- und Endpunkt.
- Gasthaus Kammerburg im Wispertal
Karte, Literatur
- Wanderkarte: NaturNavi Wanderkarte mit Radwegen, Blatt 43-555, Rheingau”) (1:25.000)
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte