Malta: Um die Halbinsel Marfa
Die Nordspitze von Malta bildet eine Halbinsel, das sogenannten Marfa Ridge , welches zu einem großen Teil von einer Karstlandschaft aus Kalksandstein geprägt ist (Hatten wir doch schon das ein oder andere mal, doch dazu später mehr…). Diese Rundtour führt uns einmal entlang der Küste rund um die Halbinsel. Neben zwei landschaftlich besonders schönen Abschnitten über den typischen felsigen Untergrund, für welche festes Schuhwerkt unbedingt empfohlen sind, geht es über und vorbei an Stränden und durch Feriensiedlungen.
Zum Start
Eine Landzunge verbindet die Hauptinsel mit der Halbinsel Marfa. Folgen wir der Hauptstraße in Richtung der Fähre zur Insel Gozo, queren wir diese entlang des Strandes an Mellieha Bay. Am Ende der Strandpromenade gibt es einen großen Parkplatz, wo wir unser Auto abstellen können.
Hier halten auch diverse Buslinien an der entsprechenden Haltestelle “Mellieha Bay Beach” (Malta Public Transport).
Die Tour
Unser erstes Zwischenziel ist der Red Tower – eigentlich St Agatha’s Tower , den wir vom Startpunkt bereits deutlich auf der Anhöhe sehen können. Dazu folgen wir der Hauptstraße bis zur ersten Kurve, wo wir geradeaus durch ein Tor in ein in der Aufforstung begriffenes Gebiet laufen.
Wir halten uns auf dem Pfad zunächst links bevor wir nach rechts in Richtung einiger Treppenstufen abbiegen, die uns auf eine schmale Straße bringen. Diese führt geradeaus zu besagtem Red Tower, während der Weg an einer Kreuzung nach links abzweigt. Der Abstecher mit kleinem Anstieg zum roten Gebäude lohnt aber durchaus.
Anschließend geht es zurück zur Kreuzung, auf den eigentlichen Weg, der über ein Stück Straße an verlassenen Gebäuden vorbei zu einem Tor führt. Durch das Tor hindurch wandern wir nun wieder durch aufgeforstete terassenförmig angelegte Felder mit schönem Blick auf die gegenüberliegende Steilküste. Dieses Gebiet verlassen wir wieder durch ein weiteres Tor und laufen etwas talwärts zurück auf eine befestigte Straße und zwischen zwei Gebäuden hindurch. An der nächsten Kreuzung geht es dann einen betonierten Weg hinauf, der in einer fast zugewachsenen Treppe mündet, die und zurück auf eine höhergelegenen Straße führt (die wiederum ursprünglich vom Red Tower kommt).
Nach links laufen wir nun auf die weithin sichtbare Radarstation auf der Westspitze des Marfa Ridge zu, noch vor der Radarstation folgen wir aber einem Pfad nach links in Richtung der Steilküste. Von hier aus bewegen wir uns ohne wirklich sichtbaren bzw. kartografierten Weg über die mit wildem Thymian und anderen Pflanzen bewachsene Karstlandschaft in gebührendem Abstand zur Kante der Klippen und mit ständigem Blick auf den Boden, um Fehltritte zu vermeiden.
Die Landschaft weckt Erinnerungen an zwei Touren, über die wir an dieser Stelle bereits berichten konnten (The Burren und Gottesackerplateau). Ab und an lohnt es sich, einmal einen Blick über die Kante der Steilküste zu wagen.
Nach der Umrundung des Radarturms treffen wir schließlich wieder auf einen befestigten Weg, der uns nach links von der Ebene hinab führt. Wir treffen auf das Ende einer Straße, der wir nur bis zum zweiten Abzweig nach links folgen, vorbei an kleineren Feldern wandern wir wieder an den Rand der Steilküste mit Blick auf die Fähre zu den Inseln Gozo und Comino sowie die direkt unter uns gelegene Paradise Bay. Bevor der Weg zurück auf eine Straße führt, können wir die Treppen hinab zum Strand nehmen und die Strandbar für eine erste Einkehr nutzen.
Danach geht es um die Bucht herum auf einem Pfad parallel zur Straße bis zum Hotel an der Hauptstraße zum Fährterminal. Wer sich nicht die komplette Runde zutraut, hat hier die Möglichkeit mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt zu fahren. Wer sich für das Weiterwandern entscheidet folgt der Straße weg von der Fähre oder dem parallelen Weg am Ufer entlang bis nach einem Kreisel die Straße zu einigen (teilweise im Bau befindlichen) Hotelanlagen geradeaus weiterführt.
Der folgende Streckenabschnitt ist leider nicht so attraktiv, wie der bisherige Teil der Tour, der letzte Abschnitt entschädigt dafür aber um so mehr. Wir folgen dem Küstenverlauf und müssen dabei in der ersten Bucht – Ramla Bay – besagte Hotelanlagen auf der Landseite umgehen, in den weiteren drei Buchten folgen teilweise eher unansehnliche Ansammlungen von Wochenendhäusern. Einige Restaurants und Kioske laden jedoch noch einmal zum Auffüllen der Trink- und Essreserven ein.
Nach Ramla Bay kürzen wir die folgende Landzunge ab und in der folgenden Armier Bay laufen wir zwischen Victoria Bar Restaurant und Mambo Restaurant hindurch und nach rechts ein Stück über den Strand, weiter entlang der Bucht und vorbei an Ray’s Lido. Die Straße ein Stück den Hügel hinauf, biegen wir vor der Statue der Heiligen Anna nach links ab und laufen über die Landzunge zur nächsten Ansammlung von Wochenendhäuschen. Hier geht es wieder entlang der Bucht vorbei am letzten Kiosk (falls geöffnet). Hier besteht nun die Möglichkeit über den auf Anhöhe der Landzunge sichtbaren White Tower zu laufen, oder aber dem kaum vorhandenen Pfad an der Küste entlang um den Turm herum zu laufen. Hier heißt es wieder auf seine Schritte zu achten, um nicht im zerklüfteten Kalksandstein abzuknicken.
In der letzten Bucht treffen wir noch einmal auf Wochenendhütten und Wohnwagen und wenden uns dann nach links zur nordöstlichen Spitze der Halbinsel, dem Ahrax Point, an dem uns ein von Felsen umschlossenes und nur durch einen Felsbogen zum Meer geöffnetes Becken erwartet.
Richtung Süden geht es jetzt wieder querfeldein über den zeklüfteten Boden. Die Vegetation ist noch spärlicher als auf der Westseite, dafür liegen unzählige leere Schneckenhäuser herum, deren Herkunft wir uns nicht ganz erklären konnten. Als Orientierungspunkt sollte man sich die sichtbare Anhöhe setzen, oder unserem GPS-Track folgen. Schließlich stößt man wieder auf einen Weg, der zwischen Aloen und einem Waldstück uns weiter zur südöstlichen Spitze der Halbinsel führt. Hier treffen wir auf eine Kapelle und eine Marienstatue mit Meerblick.
Nun folgt die letzte Etappe der Tour, links der Straße laufen wir teilweise durch ein Wäldchen und teilweise nahe der Abbruchkante der Steilküste. Der Weg ist zeitweise nicht eindeutig erkennbar und es wirkt, als könnte er sich durch die Auswirkungen der Erosion regelmäßig ändern – somit sollte man immer auf den Pfad achten. Wer sich das nicht zutraut, kann auch komplett entlang der Straße laufen. Auch sonst müssen wir zwischenzeitlich ein Stück über die Straße, um nicht auf Privatgelände zu landen. Von der Straße geht es dann scharf links zurück zur Küste und unterhalb von alten Befestigungsmauern weiter entlang des Ufers. Schließlich müssen wir noch eine kleine Einbuchtung umrunden und landen schließlich am Rande der Hotelanlage des Mellieha Bay Hotels, über dessen Zufahrtsstraße wir schließlich zum Ausgangspunkt zurückkommen.
GPS-Track: Um die Halbinsel Marfa
Einkehrmöglichkeiten
Entlang der Strecke zwischen Paradise Bay und der nordöstlichen Spitze der Halbinsel gibt es einige Bars, Restaurants und Kioske, die zu einer kleinen Pause einladen.
Karte, Literatur
- Wanderkarte: Kompass Karten, Malta – KOMPASS-Wanderkarten, Band 235 (1 : 25.000)
- Wanderführer Walking on Malta (Cicerone Walking Guides) (Englisch)
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte (Plusländer – Italien+ inkl. Malta)