Rheinsteig: Mittelrheinkirschen und Ritterburgen
Es wurde einmal wieder Zeit, unsere Rheinsteig -Touren weiterzuführen, zuletzt waren wir 2011 bis Filsen gelaufen. Das Komplettieren der Etappen bis Koblenz ist noch unser persönliches Ziel und so haben wir uns dieses mal die nächste Etappe von Filsen bis nach Braubach zur Marksburg vorgenommen.
Zum Start
Startpunkt ist der Bahnhof in Filsen. Die beste Möglichkeit für eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bietet somit die Rheingau-Linie (Linie SE10) der VIAS. Interessant ist hier das Rheinland-Pfalz-Ticket der Bahn, das man auch für den hessischen Teil der Strecke zwischen Wiesbaden und Kaub bei der Fahrt über die Landesgrenze und zurück nutzen kann.
Für Autofahrer gibt es in Filsen einen eigens von der Stadt für die Rheinsteigwanderer eingerichteten Parkplatz im unmittelbaren Bereich der Bundesstraße 42 (Hauptzufahrt Filsen), dann kann man am Ende der Tour vom Bahnhof Braubach die stündlich verkehrenden Züge für die Rückkehr zu seinem Fahrzeug nutzen.
Die Tour
Vom Bahnhof Filsen aus findet man den Wiedereinstieg in den Rheinsteig am einfachsten über den Kirschenpfad. Hierbei kann man etwas über die Mittelrheinkirschen lernen – rund um Filsen besteht eine lange Tradition des Kirschen-Anbaus mit vielen teilweise vom Aussterben bedrohten Sorten.
Somit läuft man zunächst auch zwischen Obstwiesen entlang, bis der Rheinsteig uns in den Wald oberhalb von Osterspai führt .
Am sogenannten Hexenköpfl, einem überlieferten Ort mittelalterlicher Hexenverbrennungen, gibt es den letzten Abstecher nach Osterspai . Für uns geht es natürlich weiter in Richtung Braubach.
Wir laufen nun viel durch den Wald, regelmäßig talein- und talauswärts, entlang von und über alte Trockenmauern sowie einige fordernde Anstiege hinauf zu Aussichtspunkten auf die im Tal liegende Rheinschleife.
Auf den Anstieg zum Dinkholder Berg wird am Abzweig als „alpine Steilstrecke“ hingewiesen, dieses Stück kann aber auch auf dem geradeaus führenden Waldweg umgangen werden. Schon allein wegen der Aussicht, sollte man dem Rheinsteig aber weiter folgen. Anschließend geht es durchs Dinkholdertal zum ummauerten (und wohl wegen Kohlendioxidaustritts gesperrten) Sauerbrunnen oder Sauerborn und danach abermals über Serpentinen den Berg hinauf.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Marksburg. Das bald folgende Wegstück – auch „Zecherweg“ genannt – macht dem Namen „Steig“ alle Ehre. Zunächst geht es darüber nochmal abwärts fast bis auf Höhe der Bahnlinie, dabei mit stetigem Blick auf die einzige unzerstörte mittelalterliche Höhenburg am Mittelrhein (Quelle: Wikipedia ) und unseren Zielort Braubach. Zur Burg müssen wir schließlich noch einen finalen Anstieg überwinden.
Die Marksburg kann und sollte natürlich besichtigt werden (www.marksburg.de), wenn die Zeit dafür reicht. Anschließend geht es weiter über den Parkplatz, dort nimmt der Rheinsteig den offiziellen Fußweg hinunter ins Ortszentrum von Braubach.
GPS-Track:
Einkehrmöglichkeiten
Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten, daher sollte man sich ausreichend Proviant und Wasser mitnehmen. Bänke und Tische zum Rasten findet man dagegen zuhauf (außer natürlich genau in dem Moment, wenn der Magen zu knurren beginnt?).
- Am Ende der Etappe haben wir uns im Eiscafé Venezia Braubach ein Tütchen leckeres Eis gegönnt (und wo bekommt man heute noch eine Kugel Eis für einen Euro).
Karte, Literatur
- Wanderführer Abenteuer Rheinsteig (wird leider nicht mehr neu aufgelegt, allerdings gebraucht erhältlich und daher weiterhin von uns empfohlen)
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte
Rheinsteig-Etappen
- Wiesbaden-Schierstein – Kiedrich
- Kiedrich – Oestrich-Winkel
- Oestrich-Winkel – Rüdesheim
- Rüdesheim – Lorch (nicht dokumentiert – alternative Tourenbeschreibung)
- Lorch – Kaub (nicht dokumentiert – alternative Tourenbeschreibung)
- Kaub – St. Goarshausen (nicht dokumentiert – alternative Tourenbeschreibung)
- St. Goarshausen – Kestert
- Kestert – Filsen
- Filsen – Braubach