Slowenien per Bulli – Teil 1
Spätestens mit unserer Ostseetour in einem VW T3-Camper haben wir uns mit dem Camping und Bulli-Virus infiziert. Nachdem es damals die entschleunigte Variante mit dem nostalgischen Fahrzeug war, wollten wir beim zweiten Mal die aktuelle Variante des VW California nutzen, schließlich hatten wir uns auch deutlich mehr Strecke vorgenommen.
Und wenn schon durch Corona in diesem Jahr unser dann insgesamt dritter Camper-Urlaub erst einmal ins Wasser gefallen ist, wird es nun Zeit, wenigstens in Erinnerungen zu schwelgen und über die letztjährige Tour an dieser Stelle zu berichten.
Den Bulli haben wir über die Camper-Vermietung roadsurfer geliehen, die deutschland- und inzwischen auch europaweit zahlreiche Standorte betreibt, an denen man seinen Camper abholen kann.
Als Ziel war das wunderschöne Slowenien auserkoren, um in einer knapp 14-tägigen Rundtour die große Vielfalt der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik kennenlernen zu können. Die Abholung unseres Bulli haben wir am Tag vor unserem Aufbruch an der für uns am nahegelegenen roadsurfer-Station Frankfurt erledigt und konnten diesen dann in Ruhe zuhause für die Tour packen.
Vorbereitung und Anreise
Wir hatten dieses mal keinerlei Reservierungen von Camping- oder Stellplätzen vorgenommen und waren damit komplett flexibel. Natürlich läuft man in diesem Fall Gefahr, dass angefahrene Plätze bereits ausgebucht sind, allerdings haben wir bereits bei der letzten Tour an der Ostsee die Erfahrung gemacht, dass für einen kleinen Bulli eher noch einmal ein Plätzchen frei ist und sei es auf der Zeltwiese. Da wir im Normalfall außerhalb der Ferienzeiten unterwegs sind, ist die Problematik natürlich kleiner, man sollte bei der Entscheidung, ob eine Reservierung doch sinnvoll ist, aber regionale Feiertage und örtliche Veranstaltungen im Blick haben.
Bei der Auswahl der Campingplätze halfen uns der Campingführer der ACSI, den wir uns für diese Tour zusammen mit der CampingCard bestellt haben. Mit der Karte bekommt man bei vielen europäischen Plätzen in der Nebensaison einen Rabatt. Neben dem gedruckten Campingführer hat man auch Zugriff auf eine passende App zur Platzsuche. Daneben bietet klassisch Google Maps eine ergiebige Quelle und für diejenigen, die zwischendurch oder generell abseits der traditionellen Campingplätze Stellmöglichkeiten suchen, ist die App park4night eine Alternative.
Los ging es dann zu einem Zwischenstopp am Chiemsee :
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
- Campingplatz Seehäusl am Chiemsee
Am nächsten Tag folgte die Alpenüberquerung über den Radstädter Tauernpass durch Österreich in Richtung Villach und schließlich nach Slowenien durch den Karawankentunnel . Auf Basis der regnerischen Wettervorhersage hatten wir uns dann als erste Station die Hauptstadt Ljubljana ausgesucht.
Ljubljana
Auf zahlreichen Dienstreisen nach Slowenien habe ich auch schon öfter Ljubljana besucht und vor mehr als 10 Jahren hier unter dem Titel “Übersichtliche Hauptstadt” darüber berichtet. Seither hat die Stadt mit dem Drachen als Wappentier nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt, im Gegenteil.
Prägendes Bauwerk auf einer Anhöhe über der Stadt ist die Burg Ljubljanski Grad . Den schnellsten Weg nach oben findet man über einen Schrägaufzug in der Nähe des Marktplatzes. Alternativ kann man für den unbedingt empfehlenswerten Besuch diese auch zu Fuß erreichen. Von Oben hat man einen tollen Überblick über die Stadt und in das Umland.
Die Innenstadt ist stark geprägt von Bauwerken des berühmten slowenischen Architekten und Sohn der Stadt Jože Plečnik , wie z.B. den Drei Brücken , den Kolonnaden am Markt und vielen mehr.
Ansonsten kann man den die Universitätsstadt prägenden Flair an den Ufern des Flusses Ljubljanica und rund um die Altstadt genießen.
Mehr Infos für Besucher gibt es unter www.visitljubljana.com.
Es gibt einen Campingplatz auf dem Stadtgebiet, von dort kann man mit dem Bus direkt ins Zentrum fahren, Tickets gibt es an der Rezeption.
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
Bled
Die nächste Etappe hatte dann den Triglav-Nationalpark bzw. die Julischen Alpen als Ziel. Auf dem Weg dorthin wurde ein Zwischenstopp in Bled eingelegt. Den Bleder See haben sicherlich die meisten schon irgendwo einmal gesehen, die Insel mit dem kleinen Kirchlein mitten im türkisblauen Wasser ist sicherlich eines der meistfotografierten Motive des Landes und wird sehr häufig als Werbung für Slowenien als Reiseziel verwendet.
Entsprechend ist Bled auch stark touristisch geprägt und vergleichbar zu Schloss Neuschwanstein, Heidelberg und Rüdesheim von vielen asiatischen Touristen frequentiert. Wir empfehlen auf jeden Fall einen Besuch der Burg von Bled, die oberhalb des Sees liegt und einen tollen Ausblick bietet. Ein Besuch des Burgmuseums und der restaurierten Buchdruckerei mit Gutenberg -Druckerpresse (eine Verbindung zu unserer Heimatstadt Eltville) ist im Eintrittspreis enthalten und sollte nicht ausgelassen werden.
Anschließend lohnt sich aus dem Ort heraus ein Spaziergang an der Seepromenade. Wer möchte, kann sich auch mit einem der traditionellen Holzboote zur (Sloweniens einziger) Insel übersetzen lassen. Wir sind jedoch weiter zu unserem nächsten Ziel gefahren.
Bohinjsko jezero
Für die ersten zwei Übernachtungen im Triglav Nationalpark hatten wir einen traumhaften Stellplatz am Bohinjsko jezero.
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
Der Camping-Platz ist eine sehr gute Ausgangsbasis, um die herrliche Natur um den See zu genießen. Nach der Sagengestalt Zlatorog , einem weißen Gamsbock mit goldenen Hörnern, ist übrigens nicht nur der Campingplatz benannt – man begegnet ihm hier in den unterschiedlichsten Formen überall um den See (in ganz Slowenien übrigens auch als Bier ). Und so ist er neben anderen Sagengestalten auch Bestandteil einer Wanderung, die wir zum Savica Wasserfall unternommen haben und zu der es bereits einen Bericht hier im Blog gibt:
Gerne hätten wir hier noch mehr unternommen, wie zum Beispiel einen Ausflug auf den Vogel – die Talstation der Bergbahn liegt in direkter Nähe des Campingplatzes – aber wir wollten ja noch mehr von Slowenien sehen. Am Ende waren dies sogar die Tage mit dem schönsten Wetter auf unserer Tour, aber dazu mehr im zweiten Teil des Berichts.
Reiseliteratur Slowenien
- Reiseführer (Englisch) Lonely Planet – Slovenia
Wir schwören auf die Lonely Planet Reiseführer, zu Slowenien gibt es allerdings nur eine englischsprachige Ausgabe. - Wanderführer Slowenien (Rother Wanderbuch)
- Alternativ: Kompass Karte Julische Alpen – Nationalpark Triglav 1 : 25 000
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte – Region Alpen (Kartenausschnitt deckt Slowenien komplett ab)
Die Stationen unserer Tour