Slowenien per Bulli – Teil 2
Nachdem wir uns ja nun in freudiger Erwartung unseres eigenen California Campers befinden, wird es Zeit, Euch die Fortsetzung zum ersten Teil des Berichtes über unsere Slowenien-Rundreise zu liefern.
Von der letzten Station am Bohinjsko jezero ging es über eine landschaftlich sehr schöne Strecke mit vielen Serpentinen durch die Julischen Alpen und das Tal des Bača schließlich zum Fluß Soča , der sich türkisblau und wild durch den Nationalpark windet.
Soča und Vipava-Tal
Nach dem ruhigen und beschaulichen See hatten wir nun das rauschende Wasser fast vor der Schiebetür des Bullis, denn unser Campingplatz Kamp Koren in der Gemeinde Kobarid lag direkt oberhalb des Flußufers. Unser Aufenthalt fiel dabei zusammen mit einem kleinen aber international besetzten Wildwasser-Kajak-Turnier, das unter Flutlicht direkt am Platz stattfand. So zählt Wildwasser-Kajak und -Rafting natürlich zu den Aktivitäten, denen man im Tal der Soča nachgehen kann.
Wir hatten es für den nächsten Tag etwas beschaulicher geplant und wollten eigentlich flußabwärts eine Fahrradtour zu den Tolminer Klammen unternehmen, allerdings machte uns kurzfristig das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass es an dieser Stelle keine Tourenbeschreibung dazu geben wird. In dem Moment, als wir uns auf unsere Fahrräder schwingen wollten, sahen (und hörten) wir die Gewitterwolken in das Tal rollen.
Nachdem wir einige Zeit in unserem Bus verbracht und vergeblich auf das Weiterziehen des Gewitters gewartet hatten, entschieden wir uns – auch nach der Konsultation diverser Wetter-Seiten und Regenradare – schweren Herzens für einen Standortwechsel. Diese Flexibilität ist natürlich ein unschlagbarer Vorteil, wenn man mit dem Camper unterwegs ist.
Wird sind dann dem Verlauf der Soča flussabwärts bis Nova Gorica an der Grenze zu Italien gefolgt – die Gewitterwolken hatten wir auf diese Weise sehr schnell hinter uns gelassen. Unseren Platz für eine Nacht haben wir dann am nördlichen Rand des Vipava-Tals gefunden und befanden uns damit im bekanntesten Weinbaugebiet Sloweniens. Etwas schade, dass uns diese Station “nur” als Sprungbrett für die nächste Etappe gedient hat, beide Täler (Vipava und Soča) sind definitiv noch einen weiteren Besuch wert.
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
- Kamp Koren in Kobarid direkt an der Soča
- Camp Park Lijak, schöner kleiner Campingplatz in der Nähe von Nova Gorica
Koper & Piran
Weiter ging es mit einem Tagesausflug an die slowenische Adria-Küste, deren Länge keine 50km beträgt aber mit Koper und Piran mindestens zwei sehenswerte Städte besitzt. Koper ist Sloweniens einziger Seehafen und besitzt eine schöne Altstadt – die direkte Nähe zu Triest und Italien ist dabei architektonisch überall sichtbar. Angenehm ist auch, dass Koper touristisch nicht ganz so überlaufen ist.
Das stellt sich dagegen in Piran deutlich anders dar – die venezianisch geprägte Stadt ist ein Touristenmagnet. Dementsprechend ist es zunächst einmal eine Herausforderung, einen Parkplatz zu finden. Parken ist nur auf nicht gerade kostengünstigen Parkplätzen bzw. -decks außerhalb der Altstadt möglich, Mit einem Camper ist die Auswahl mit letzteren gleich noch einmal kleiner. Auf der Karte am Ende des Beitrages haben wir Euch den (ebenfalls kostenpflichtigen) Parkplatz markiert, den wir gefunden haben. Von dort erreicht man dann über Treppen die auf einer Landzunge liegende Altstadt.
Für die kommende Übernachtung sind wir dann wieder ins Landesinnere gefahren und haben uns einen Stellplatz in der Nähe unseres Programmpunktes für den nächsten Tag gesucht.
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
Karst
Karst -Landschaften finden wir schon immer faszinierend (siehe auch hier, hier und hier) – entsprechend des Dauerregens, der sich nun für den Rest unseres Slowenien-Aufenthaltes einstellte, haben wir uns den slowenischen Karst aber dieses mal nur von unten bzw. innen angeschaut.
Dazu hatten wir uns mit der Höhle von Postojna (Postojnska jama) den nächsten Touristen-Hotspot ausgesucht. Dabei handelt es sich um das zweitgrößte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhlensystem der Welt (Quelle Höhlen von Postojna auf Wikipedia). Das schiere Ausmaß der unterirdischen Hallen und Gänge ist faszinierend und beeindruckend, erwartungsgemäß ist die Attraktion aber stark frequentiert. Man kann Führungen (nur damit ist ein Besuch der Höhlen möglich) jedoch auch online vorab in diversen Sprachen buchen.
Nach der Rückkehr ans Tageslicht sind wir dann weiter ostwärts nach Maribor gefahren. Dort haben wir uns einen Campingplatz am Fuße des Pohorje -Gebirges gefunden und sind von dort am nächsten Morgen in die Stadt zur Besichtigung hinein gefahren.
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
- Camping Center Kekec am Fuße des Pohorje
Maribor
Maribor ist die zweitgrößte Stadt Sloweniens und liegt im Nordosten des Landes, die Grenze zur österreichischen Steiermark und die Stadt Graz sind nicht weit entfernt. Maribor war Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2012, was auch an einigen Ecken noch ersichtlich ist. Leider findet man aber auch viele heruntergekommene Gebäude, für uns Fotografen sicherlich auch nicht das schlechteste betreffend der Motivauswahl.
Ansonsten gibt es einiges zu entdecken und zu probieren. So zum Beispiel den wohl älteste Weinstock der Welt (mit mehr als 400 Jahren auf dem Buckel) am Ufer der Drava . Probieren des aus seinen Trauben gekelterten Weins bleibt aber nur Ehrengästen der Stadt vorbehalten, hier sollte man sich stattdessen an das leckere Gebäck Prekmurska gibanica halten.
Maribor bildete damit auch den Schlusspunkt unserer Slowenien-Rundreise, denn vor dem weiter angesagten und auch eingetretenen Dauerregen haben wir uns für die letzten beiden Übernachtungen über die slowenisch-österreichische Grenze in die Steiermark geflüchtet und den letzten Tag in der Therme Bad Radkersburg entspannt. Der angeschlossene Campingplatz bietet hier entsprechende Pakete aus Übernachtung und Eintritt in die Therme an.
Sicherlich wäre gerade im Osten Sloweniens noch einiges zu entdecken gewesen, vielleicht finden wir dafür noch ein anderes mal Zeit. Zunächst einmal heißt es “Hvala lepa” (Vielen Dank auf Slowenisch) für die schöne Zeit zu sagen.
Auf dem Rückweg haben wir übrigens noch einen Zwischenstop bei Regensburg eingelegt, dann wieder bei allerschönstem Wetter.
Camping- und Stellplatz-Empfehlungen
- Camping Parktherme Bad Radkersburg
- Camping Freizeitinsel Bad Abbach an der Donau vor den Toren Regensburgs
Die Stationen unserer Tour
Reiseliteratur Slowenien
- Reiseführer (Englisch) Lonely Planet – Slovenia
Wir schwören auf die Lonely Planet Reiseführer, zu Slowenien gibt es allerdings nur eine englischsprachige Ausgabe. - Wanderführer Slowenien (Rother Wanderbuch)
- Alternativ: Kompass Karte Julische Alpen – Nationalpark Triglav 1 : 25 000
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte – Region Alpen (Kartenausschnitt deckt Slowenien komplett ab)