7 Tage Malerweg… – Die Tour
Abwechslungsreiche Wegeführung, Felsplateaus, Täler und Tafelberge, urige Wälder, Stiegen und Leitern, Sandstein und Moos, ruhige Ecken und von Touristen überlaufene Sehenswürdigkeiten – das alles und mehr bietet der Malerweg . Die Faszination dieser einzigartigen Landschaft allein ist schon eine Reise wert und muss tatsächlich selbst erfahren werden, ob nun bei einem Urlaub mit Tagestouren oder einer zusammenhängenden Erwanderung des gesamten Malerwegs, wie wir es verwirklicht haben (Zugegebenerweise mit Auslassung von anderthalb Etappen).
Hier folgt unser Bericht, der sicherlich nur einen kleinen Teil von all dem darstellen kann und damit aber vor allem Lust auf eine Nachahmung und die Erfahrung auf den eigenen Füßen machen soll.
Markierung und Streckenführung
Der Malerweg ist über die gesamte Wegstrecke mit einem charakteristischen “M” entweder als einzelnes Symbol oder auf grünen Wegweisern gekennzeichnet. Wegweiser zu Sehenswürdigkeiten, Orten und für parallele Wanderwege sind oft mit der Malerweg-Beschilderung kombiniert. Wir können aus unserer Erfahrung berichten, dass keine nennenswerten Lücken in der Markierung aufgefallen sind – gemeinsam mit Wanderführer und topographischer Karte auf unserem GPS-Empfänger haben wir immer den rechten Weg gefunden, selbst bei unwetterbedingten Umleitungen – dazu später mehr. Nur ein einziges Mal waren sich Wegweiser, Wanderführer und im Vorfeld heruntergeladener GPS-Track nicht einig, hier sind wir der Beschreibung im Wanderführer gefolgt und haben unser Ziel natürlich erreicht.
Die Streckenführung des Malerwegs läuft überwiegend auf gut ausgebauten Wanderwegen, kleinere Teilstrecken auch entlang von Landstraßen oder durch Ortschaften. Interessant wird es aber natürlich dort, wo Treppen, Stiegen und Leitern ins Spiel kommen und man durch schmale Felsschluchten wandert. Solche Passagen fordern natürlich Trittsicherheit und Kondition – gutes Schuhwerk sollte selbstverständlich sein. Immer wieder gibt es auch alternative Steige oder Abstiege, die man bei Interesse an anspruchsvollen Strecken bestimmt nicht verpassen möchte. Das Landschaftsbild entlang des Malerwegs ist zweigeteilt: Die fünf rechtselbischen Etappen führen zum größten Teil durch tiefe Wälder und man bewegt sich für weite Strecken durch den Nationalpark Sächsische Schweiz. Dieses Bild ändert sich, sobald man in Schmilka dann die Elbe quert und sich von dort aus auf den Rückweg macht. Von nun an prägen die charakteristischen Tafelberge die Landschaft während man sich hauptsächlich über Felder und Wiesen zwischen ihnen bewegt.
Karte, Literatur
Mit unserem Reisepaket von AugustusTours hatten wir ja bereits den Wanderführer Hikeline: Fernwanderweg Malerweg erhalten, der in schön kompakter Form alle Etappen des Malerwegs ausführlich beschreibt. Daneben gibt es Abschnittskarten im Maßstab 1:35.000, Höhenprofile und viele Informationen zu Sehenswürdigkeiten sowie Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Da jedoch die enthaltenen Karten tatsächlich nur die Wegeführung des Malerwegs darstellen, ist auf jeden Fall noch eine zusätzliche Wanderkarte zu empfehlen. Wir haben uns hierzu sogar von unserem altbewährten kartenlosen GPS-Empfänger Garmin eTrex h getrennt und sind auf das kartenfähige Modell eTrex Vista HCx gewechselt. Darauf genutzt haben wir die freie topografische Karte für Garmin-GPS, bereitgestellt von Ralf Kleineisl. Dafür, dass das Kartenmaterial auf dem Community-Projekt OpenStreetMap basiert, ist die Qualität und Abdeckung sehr gut. Insbesondere im Elbsandsteingebirge haben wir keine Lücke finden können, selbst die kleinste Stiege war dokumentiert.
Wer stattdessen lieber auf die klassische Papierkarte vertraut, wird mit der Wanderkarte: Malerweg – Elbsandsteingebirge 1:25.000 fündig.
Unterkunft und Verpflegung
Da wir ja mit einem Gesamtpaket unterwegs waren, mussten wir uns nicht selbst auf die Suche nach einzelnen Unterkünften machen, sondern auf die Auswahl von unserem Anbieter vertrauen. Wer lieber selbst wählen möchte, wird sicherlich im Gastgeberverzeichnis des Tourismusverband Sächsische Schweiz fündig. Wir waren jedenfalls zufrieden mit den Unterkünften, die durchweg mindestens drei Sterne besaßen. Besonders gefallen haben uns die Hotels mit Sauna, in der man die müden Knochen nach den gelaufenen Kilometern des Tages wieder ausruhen konnte. In den Tourbeschreibungen werden wir zu den jeweiligen Hotels noch ein paar Worte verlieren.
Für die Brotzeit auf Tour haben wir uns normalerweise in Supermarkt, Metzgerei und Bäckerei in den jeweiligen Etappenorten versorgt. Viele Unterkünfte bieten allerdings auch den Erwerb von Lunchpaketen an, was wir bei unseren beiden Etappen genutzt haben, die aus dem Kirnitzschtal gestartet sind.
Gepäcktransport
Ebenfalls in unserem Reiseangebot enthalten war ein Gepäcktransport zwischen den Unterkünften, der durch den Veranstalter AugustusTours organisiert wurde. Somit kann man sich während der Touren auf den Tagesrucksack beschränken, was gerade bei ausgesetzen Passagen und engen Felsdurchgängen von Vorteil ist – schlussendlich hat dies zu unserer Entscheidung geführt, ein Pauschalangebot mit diesem Service zu buchen. Hierzu musste das Gepäck jeweils bis um 9 Uhr morgens an der Rezeption abgegeben werden, die Anlieferung am Zielort wurde wiederum bis spätestens 17 Uhr garantiert, beides war gut mit dem Tourablauf zu organisieren, auch wenn wir einmal vor 17 Uhr die Etappe beendet hatten, warteten die Reisetaschen bereits auf uns.
Umleitungen
Anfang August, knapp einen Monat vor dem geplanten Start unserer Tour, erreichte uns über das Blog der Dosenfischer der Link zu den folgenden Bildern. Extrem starke Regenfälle hatten zu Überflutungen in der gesamten Sächsischen Schweiz geführt, das Kirnitzschtal, eines unserer Etappenziele war besonders stark betroffen. Noch wussten wir nicht, welche Auswirkungen wir bezüglich unserer Wanderung befürchten mussten, doch unser Reiseveranstalter AugustusTours informierte uns dann Anfang September mit einer E-Mail zu den Einschränkungen auf der Strecke und dem Hinweis sich über die aktuellen Entwicklungen auf der Malerweg-Seite auf dem Laufenden zu halten.
Auf drei Etappen mussten wir dann tatsächlich Umwege laufen, die Information zu den Alternativstrecken war jedoch sehr unterschiedlich, nur einmal war die Umleitung vor Ort detailliert ausgeschildert. Ansonsten waren wir froh, unser GPS-Gerät mit topographischer Karte dabei zu haben, das uns insbesondere auf Etappe 5 zuverlässig um die gesperrten Abschnitte herumführte.