Auf den Hohen Ifen und über das Gottesackerplateau
Schon lange hatte diese Tour auf unserer Wunschliste gestanden, am Fronleichnamswochenende des vergangenen Jahres haben wir sie endlich in die Tat umgesetzt. Der Lift zur Ifenhütte, unserem Startpunkt war den ersten Tag wieder in Betrieb und unser Wirt hatte uns bereits vorgewarnt, dass viel los sein würde – einen solchen Massentourismus hatten wir aber dann doch nicht erwartet.
Der große Andrang galt jedoch nur dem Aufstieg auf den Hohen Ifen , das zweite Teilstück der Tour über das Gottesackerplateau sollte dann schon wesentlich ruhiger verlaufen. Falls man so wie wir, beide Teile der Tour verbinden möchte, sollte man schon einiges an Kondition und Trittsicherheit mitbringen, denn die Überquerung des Gottesackerplateaus kostet Energie und benötigt ständige Konzentration auf den nächsten Schritt.
Zum Start
Zum Startpunkt gelangt man wahlweise mit dem Auto oder aber per Walserbus, die Linie 5 fährt von Riezlern aus zur Ifenbahn. Man nimmt am besten den ersten Bus, sollte aber darauf achten, dass manche Busse nur in der Hauptsaison fahren, sonst wartet man wie wir noch eine extra Stunde. Die Sesselbahn zur Ifenhütte hilft bei der Überbrückung der ersten Kilo- und Höhenmeter – eine empfehlenswerte Schonung der Kraftreserven für das Gottesackerplateau.
Die Tour
Aufstieg zum Ifen
Der Weg zum Gipfel des Ifen war in unserem Fall leicht zu finden, wir folgten einfach der Herde 😑. Auf jeden Fall geht es zunächst einmal bergauf und parallel der Abbruchkante des Hohen Ifen, an den Wegweisern halten wir uns links. Bald geht es in Serpentinen über ein Geröllfeld an dessen Ende der Durchstieg durch die Abbruchkante über einen mit Stahlseilen gesicherten Steig erfolgt. Auf Grund des Hochbetriebs am Tag unserer Wanderung war hier besondere Vorsicht angesagt, da spätestens auf dem Rückweg öfter Gegenverkehr unterwegs war.
Ist der Steig gemeistert geht es etwas gemächlicher über die grasbewachsene Seite des Ifen bis zu dessen Gipfel (2230m) – unterwegs kann man schon erste Ausblicke auf das Gottesackerplateau genießen. Zwischen anderen Wanderern und Dohlen lädt das Gipfelplateau dann zu einer ersten Pause ein.
Abstieg zum Hahnenköpfle
Der gleiche Weg zurück führt uns wieder über das Gipfelplateau und den bekannten Steig hinunter. Im Anschluss an den gesicherten Teil der Strecke geht es nun aber geradeaus weiter über das Geröllfeld direkt unterhalb der Abbruchkante. Vorbei am Berggasthof Bergadler führt der Weg hinauf zum Hahnenköpfle. Von dort kann man noch einmal seinen Blick über das Gottesackerplateau schweifen lassen und den Ausblick genießen.
Über das Gottesackerplateau
Ab jetzt geht es an’s Eingemachte – vom Hahnenköpfle aus führt der markierte Weg nun mehr als zwei Kilometer über das Karstgebiet. Diese Strecke sollte nur bei guter Sicht und trockenem Wetter begangen werden, die berühmten Karstformationen, Karren und Dolinen sind schön anzusehen, man sollte aber nicht hineintreten bzw. -fallen. Trittsicherheit und hohe Konzentration sind Grundvoraussetzungen für diesen Teil bis zum Erreichen der Gottesackeralpe.
Zurück ins Tal
Ab der Gottesackeralpe geht es nun wieder langsam zurück ins Tal. Unterwegs kommt man unter anderem noch an der Schneiderkürenalpe vorbei, eine kleine Jagdhütte, in deren Nähe vor einigen Jahren eine steinzeitliche Lagerstätte entdeckt wurde.
Übrigens: Wer einen spannenden regionalen Krimi lesen möchte, der hier und an anderen Schauplätzen im Kleinwalsertal und auf dem Gottesackerplateau spielt, dem empfehlen wir Ifenfeuer.
Jetzt noch zwei weitere Kilometer bergab, dann erreicht man Wäldele und kann von dort mit Linie 3 des Walserbusses zurückfahren – sofern man den letzten nicht bereits verpasst hat, ansonsten heisst es zurück nach Riezlern laufen.
GPS-Track: Hoher Ifen und Gottesackerplateau
Wer die Tour ohne den Aufstieg zum Ifen bewältigen möchte, lässt den entsprechenden Abzweig einfach links liegen.
Vortour
Zum akklimatisieren sind wir übrigens am Tag zuvor mit der Kanzelwandbahn zur Bergstation gefahren. Dort ging es in einer kleinen Tour über die Kanzelwand und dann in Richtung Kühgund Alpe. Anschließend folgte der Aufstieg aufs Fellhorn, dort war es allerdings verregnet und wir hatten keine Sicht mehr, deshalb sind wir mit der Fellhornbahn wieder in Richtung Oberstdorf hinuntergefahren. Einige Bilder in der Galerie und Cacheempfehlungen findet Ihr noch am Ende des Artikels.
Einkehrmöglichkeiten
- Restaurant Gondelstube in Riezlern – Nach der Rückkehr ist dies unsere Empfehlung für ein sättigendes Abendessen.
Empfehlenswerte Geocaches
Karte, Literatur
- Wanderkarte: Kompass Wanderkarte – Oberstdorf, Kleinwalsertal (1 : 25.000)
- Topografische Karte für Garmin-GPS: Freie OSM GPS Karte
Wow, dieser Bericht gefällt mir total gut! Eine schöne Tour und tolle Bilder! Dankeschön!
Viele Grüße aus Hessen, Jörg