Inishmore
Die Aaran Islands sind eine Gruppe von drei Inseln, die vor Galway Bay im Atlantik liegen und zu den Gaeltacht-Regionen zählen, in denen offiziell noch irisches Gälisch als vorherrschende Sprache genutzt wird. Alle drei Inseln werden regelmäßig mit Fähren vom Festland angefahren, so dass man leicht einen Tagesausflug organisieren kann, wie wir es getan haben.
Wir hatten uns für die größte der drei Inseln, Inishmore entschieden, auch wenn dort die meisten Touristen zu erwarten waren. Unser Wanderführer bot sowohl für Inishmore, als auch für Inisheer einen Tourenvorschlag, subjektiv gesehen schien es auf Inishmore aber mehr Sehenswertes zu geben.
Los geht es im Hafen von Kilronan, dem Ankunftsort aller Fähren vom Festland. Wenn man tatsächlich nur Laufen möchte, muss man sich hier erst einmal gegen die zahlreichen Mini-Bus- und Pferdekutschenfahrer wehren, die Ihre Dienste anbieten. Auch unterwegs, fordern Sie einen immer wieder zum Einsteigen auf – man könnte ja nur mit ihnen alle Sehenswürdigkeiten der Insel erleben – irgendwann warfen wir Ihnen nur noch ein kurzes “just walking” zu.
Nach dem Restaurant/Café “Pier House” und einem Haus mit Läden und Apartments geht es nach rechts eine Treppe bzw. schmalen Gehweg nach oben bis zur lokalen Polizeistation. Etwas weiter – vorbei an einem fast komplett eingewachsenen Haus – kommt man wieder auf die “Hauptstraße” der man nach rechts folgt und bei nächster Gelegenheit auf eine Nebenstraße ebenfalls nach rechts wieder verlässt.
Dieser schmalen Straße folgt man nun weiter, Abstecher an den Strand sind jederzeit möglich (Der GPS-Track führt einmal durchs Grüne zwischen den berühmten Steinmauern bis hinunter an die zerklüftete Küste).
Nach einer längeren Strecke passiert man zu seiner linken einige Ruinen. Hier deutet nichts mehr darauf hin, dass dort in früheren Zeiten aus Seetang Dünger und Jod hergestellt wurde. Noch ein Stückchen weiter und man erreicht die Bucht Port Chorrúch, wo man mit ein wenig Glück Robben beim Sonnen und Plantschen beobachten kann. Überhaupt begegnet man überall auf der Insel allen möglichen Tieren – neben Pferden vor den Kutschen und auf der Weide, Kühen, Ziegen und natürlich Schafen (schließlich sind die Inseln für Ihre Aran Sweater berühmt).
Etwa 600 Meter nach dieser ersten Attraktion der Insel biegt man wieder nach Links ins Inselinnere ab bis man zu einer kleinen Siedlung kommt und nun der Hauptstraße für über 1,5km Richtung Osten folgt. Hier folgt ein weiterer lohnender Abstecher zum höchsten Punkt der Insel – einem verlassenen Leuchtturm und dem Steinfort Dún Eochla.
Dies war unsere erste, aber nicht die letzte Begegnung mit einem der kreisrunden Steinforts (Dún), die noch vor über 1000 Jahren als Schutz für die dort siedelnden Familien-Clans und Ihrer Nutztiere dienten. Ein guter Platz, um Rast zu machen und den Ausblick in alle Richtungen auf den Atlantik zu genießen. Leider haben wir erst am Abend im Hostel im Internet festgestellt, dass wir fast genau auf einem der beiden Geocaches der Insel gesessen haben. Somit blieb dieser ungesucht.
Nun geht es an den Abstieg in Richtung Südosten. Die Querung einiger Steinmauern ist notwendig, bevor man über ein großes aus groben Steinen errichtetes Bauwerk (vermutlich ein Wasserspeicher) wieder zu einer Straße gelangt, die einen talwärts zurück auf die Hauptstraße und nach Kilronan führt.
Zurück im Ort bzw. am Hafen angekommen, kann man sich sicherlich noch ein Guiness oder auch einen Kaffee gönnen, bevor die Fähre Richtung Festland wieder ablegt.
GPS-Track: Inishmore Rundweg
Karte / Literatur
- Karte: Irish Discovery Series 51 Clare, Galway
- Wanderführer: Lonely Planet – Walking in Ireland
- Topografische Karte für Garmin-GPS – Irland: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte
Im Lonely Planet Reiseführer gibt es nur eine längere Tour über die Insel, die vielleicht mehr bietet, aber nicht unbedingt zwischen Ankunft und Abfahrt der Fähre zu schaffen ist.